44 Kinder haben zum 20. Geburtstag das Wallauer Vereinszeltlager unsicher gemacht. Die Zelte standen am vergangenen Wochenende drei Tage lang im zweiten Jahr in Folge auf dem Gelände der Hundefreunde am Igelsberg. Zum großen Abschlussfest mit Eltern und Geschwistern waren auch einige ehemalige Betreuer gekommen.
Olympiade, Disco, Nachtwanderung, Lagerfeuer, Clubtanz und ganz viel Zirkus standen im Mittelpunkt des diesjährigen Zeltlagers von Turnverein, Fußballverein und DLRG in Wallau. Und geschlafen – ja das haben die 44 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren irgendwie und irgendwann auch mal – In den großen Zelten für Jungs und Mädels nämlich, die zum Beispiel „Die 7 Akrobatinnen“, „Der Affenzirkus“ oder „Die Feuerkiller“ hießen.
Heimweh hatte fast keiner, obwohl diesmal über die Hälfte aller Kinder zum ersten Mal dabei war. Die drei Tage vergingen wie im Flug, auch, wenn es immer mal wieder regnete. So musste die geplante Schnitzeljagd zum Tretbecken ausfallen. Stattdessen hatte die Betreuercrew die Großsporthalle gebucht und organisierte dort einen erlebnisreichen Spielenachmittag.
Das Zeltlager stand in seinem Jubiläumsjahr unter dem Motto „Zirkus“. Deshalb standen jeden Tag auch immer Probeeinheiten für Zauberer, Clowns, Tänzer, Seilspringer und Akrobaten an, die dann am Sonntag während des Sommerfestes für Eltern, Geschwister und viele ehemalige Betreuer für Unterhaltung sorgten. Außerdem wurde der diesjährige Clubtanz aufgeführt. Auch drei Sieger konnte Heiner Burt im Namen der Betreuer küren. Die Lagerolympiade gewannen Lilly Klingelhöfer, Tino Scharf und Hannes Bartsch. Müde und reif für die Badewanne ging es schließlich nach dem Fest wieder nach Hause. „Ihr ward echt eine ganz liebe Gruppe“, lobte Heiner Burt zum Abschied. Über ihr eigenes Bett aber freuten sich sicher auch die Betreuer. Ihr Engagement würdigte am Freitagabend Biedenkopfs Bürgermeister Joachim Thiemig (SPD), der den Kindern erklärte, dass die Betreuer das alles ehrenamtlich machen. Außerdem nahm er, der mit Süßigkeiten und einer kleinen Finanzspritze gekommen war, sich viel Zeit für die Fragen der Kinder. „Bist Du der Bürgermeister von Biedenkopf? Hat Wallau auch einen Bürgermeister? Willst Du mal gucken, wie ich Kopfstand kann?“ Joachim Thiemig gab Antworten, aber vor allem wünschte er allen Kindern eine tolle Zeit. Doch auch ein Bürgermeister hat so seine Grenzen: Ein Rad schlagen wollte er dann doch nicht. Stattdessen gab es ein gemeinsames Gruppenbild und eine tolle Rakete für ein gelungenes Zeltlager.
1996 war das Lagerleben von damals vier Vereinen – auch der Schützenverein war da noch mit dabei – auf dem Hallen- und Freibadgelände ins Leben gerufen worden. Einmal musste es ausfallen und auch nur einen Aktionstag hatte es mal gegeben, weil es einfach viel zu nass zum Zelten war. Als Ausweichort diente auch in einem Jahr der Dreimärker bei Weifenbach. Wer wollte, konnte am Sonntag viele Bilder vergangener Zeltlager schauen und entdecken, dass die Kinder von einst heute als Betreuer fungieren oder mittlerweile die Kinder ehemaliger Teilnehmer in den Schlafsäcken liegen. Mmit dem Gelände der Hundefreunde hat das Zeltlager wohl jetzt eine dauerhaft neue Heimat gefunden. „Das Gelände liegt nah am Dorf, ist aber eingezäunt und hat mit dem Haus samt Küche und Toiletten optimale Bedingungen“, erklärten die Betreuer Eltern und Bürgermeister. Damit dürfte klar sein, dass auch 2018 wieder Zeltlager-Zeit in Wallau ist.
Beate Gerhard
Und hier natürlich jede Menge Fotos (von Jessica Koch und Beate Gerhard):