Sie turnen immer montags in der Wallauer Großsporthalle und das schon seit 40 Jahren. Unsere „Frauen ab 50+“ haben das, was man wohl unter „eiserner Disziplin“ versteht. Denn das Plus hinter der 50 deutet auf ein paar mehr Jährchen hin. Noch sieben aktive Frauen sind es, die sich Woche für Woche bewegen und sich Gutes tun. Sie beweisen, Turnen hält auch bis ins hohe Alter fit. Eigentlich wollen sie aufhören, wenn die letzte von ihnen 80 Jahre alt wird. Ups, und schon haben wir es verraten. Denn das ist schon im nächsten Jahr der Fall. Wir werden sehen, denn so richtig glaubhaft ist das nicht, wenn die Damen zu „Boney M.“ und „Abba“ durch die Halle „rocken“.
Seit 20 Jahren ist Renate Kafski als Übungsleiterin dabei und sorgt zu jeder Übungsstunde auch für fetzige Musik zur Bewegung. Gegründet wurde die Frauengruppe 1984 von Bruni Geiss, die bis 2003 unter ihrem damaligen Namen Bruni Gercke im Wallauer Turnverein sehr aktiv war.
Ob mit Ball oder Fitnessband, auf der Matte oder mal im Sitzen, der Montagnachmittag ist fest im Terminkalender der Frauen verankert. Eine Stunde geht es den müden Knochen dann an den Kragen. Es wird gedehnt und etwas für die Ausdauer getan, kleine Kraftübungen sind dabei, aber auch Tanzschritte und Balance-Übungen.
Doch nicht nur in der Halle sind die Frauen aktiv. Zur Gruppe gehören nach wie vor auch alle Turnerinnen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr beim Sport dabei sein können. Fast 20 sind es insgesamt. Und auch für die sorgt Inge Runkel seit 2004 für Abwechslung abseits der Turnmatte. In geselliger Runde trifft man sich im Restaurant und zur Weihnachtsfeier. Da bekommt jede Turnerinnen kleine gebastelte Präsente, die Inge Runkel liebevoll gestaltet. Bis 2016 ging die Gruppe auch regelmäßig auf Reisen quer durch ganz Deutschland oder auch nach Österreich und Luxemburg. Das ist jetzt nicht mehr so gut möglich. Aber gefeiert wird noch, natürlich auch der 40. Geburtstag. Inge Runkel hat gebastelt und den Tisch in der „Linde“ bestellt. Die „Frauen ab 50+“ sind eine große Gemeinschaft. Viele Freundschaften sind mit den Jahren entstanden und haben bis heute Bestand. Neue Turnerinnen nehmen sie nicht mehr auf. „Dazu sind wir einfach zu eingeschworen. Wir turnen, bis es nicht mehr geht und dann hören wir eben auf“, lacht Inge Runkel, die dieses Jahr erst 90 wird und damit gar nicht die älteste der Gruppe ist.
Von Beate Gerhard
